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Eschborn/Frankfurt 2021

die Vorfreude ist GROSS

ENDLICH wieder ein Radrennen für die Jedermänner, ein Radrennen für mich. An einem Sonntag, Mitte September 2021, konnte der am 01.05.2021 terminierte und in den September verschobene Radklassiker "Eschborn/Frankfurt 2021" Dank eines speziellen Hygienekonzeptes stattfinden.

Kaum zu glauben, musste doch Rad am Ring keine zwei Monate zuvor abgesagt werden. In diesem Fall hatte das Hygienekonzept unverständlicherweise keine Genehmigung erhalten.

Die Situation im Hinblick auf Corona unterschied sich nicht grundlegend, ich behaupte mal, dass die niedrige Inzidenz im Sommer mehr Spielraum gelassen hätte. Die Entscheidung wurde aber deutlich früher getroffen...

Der Vorabend des Rennensist wie immer der Vorbereitung und dem Genuß gewidmet. In diesem Jahr haben meine Frau und ich ein sensationelles spanisches Restaurant in Frankfurt entdeckt: "Andalucia". Empfehlung, hat uns sehr gut gefallen.

frisch geputztes Aeroad
frisch geputztes Aeroad
Mini-Expo in Eschborn an Ausgabe Startnummern
Mini-Expo in Eschborn an Ausgabe Startnummern
hervorragendes spanisches Restaurant in Frankfurt
hervorragendes spanisches Restaurant in Frankfurt

Zurück zu Eschborn/Frankfurt. Der Veranstalter bat alle Teilnehmer, die Startunterlagen nicht, wie in den Vorjahren üblich, am Vortag des Rennes im Hotel Best Western Eschborn entgegen zu nehmen. Für mich war dies nicht möglich, da ich allein für Startunterlagen nicht nach Eschborn oder Frankfurt fahre. Eine Zusendung der Startunterlagen wäre hier angebracht gewesen, um den entsprechenden Andrang zu verhindern. Gefühlt haben dennoch die Hälfte aller Teilnehmer ihre Unterlagen wie üblich am Samstag abgeholt. Die Kartons mit den Unterlagen waren am Samstag noch zum großen Teil gut gefüllt. Die Expo im Hotel gab es nicht, allerdings auf dem Parkplatz nur ein wenig reduziert im Vergleich zu den Vorjahren.

kurz nach dem Start
kurz nach dem Start

Der Start am Sonntag war für mich deutlich später, gut 2 Stunden nach hinten verlegt. Die "neue" Startzeit fand ich prima, da meine Frau, @ute_63, und ich so ausgiebig und in Ruhe frühstücken konnten. Sehr entspannend. Die Startblöcke waren bestimmt mit je 400 bis 500 Startern besetzt, die Startzeiten zwischen den Blöcken betrug 15 Minuten zeitlichen Abstand, um das Geschehen auf der Strecke coronabedingt zu entzerren.

Somit blieben mir "nur" 500 Teilnehmer, unter denen ich mir eine Gruppe suchen musste, deren Leistungsvermögen mit meinem identisch war. Gemerkt hatte ich dies während des Rennens nicht.

Nach dem Start "sprang" ich eine Gruppe nach vorne und fuhr in Frankfurt ein großes Loch zu. Bei dieser Gruppe konnte ich bis zum Feldberg fahren. In Frankfurt genoss ich die Fahrt durch das Bankenviertel, entlang des Mainunfers und über die Brücken, wie zum Beispiel, die Alte Brücke in Frankfurt.

Ab Oberursel wurde es wie immer anstrengend. In Oberursel wurden die ersten gerade noch moderaten, nicht allzu langen, Steigungen erklommen. Unmittelbar nach Oberursel passierten wir den Einstieg zum Großen Feldberg.


 Vor einigen Jahren habe ich noch voller schrecken an den Feldberg gedacht, nun warten noch andere "Herausforderungen" auf mich, nämlich der Mammolshainer Stich. Diesen Streckenabschnitt habe ich mir in den Vorjahren nicht zugetraut, dieses Jahr habe ich keine Wahl, da es nur eine Strecke gibt, die mich auch anspricht.

Die Berge des Taunus

Den Feldberg fuhr ich in exakt der Zeit des "Vorjahres" hoch, obwohl ich das Gefühl hatte, im Vergleich zum letzten Mal nicht alles zu geben. Schließlich brauchte ich noch Kraft für den Rest.

Die Abfahrt vom Feldberg fand ich auch in diesem Jahr mehr als gefährlich. Gott sei Dank hat hier niemand übertrieben. Was mir tatsächlich im Taunus fehlte, ist die detailierte Streckenkenntnis. Tatsächlich kenne ich nur die kurze Strecke von "Rund um Köln" in allen Details, da ich hier auch schon mal zu Trainingszecken fahre.

Ruppertshain wurde bewältigt, sehr steil, aber Gott sei Dank nicht all zu lang.
Dann kam die "Weiche", an der ich die Vorjahre in Richtung Eschborn abbog. Bis hier hatte ich ebenfalls exakt den Schnitt des Vorjahres erreicht, 31 km/h.

kurz vor dem Gipfel des Großn Feldbergs
kurz vor dem Gipfel des Großn Feldbergs

"Leider" ging es hier zu einem neuen Abschnitt, der mit Spannung erwartete Mammolshainer Stich. Bislang kannte ich den Anstieg nur aus dem Fernsehen. Dieser Stich hatte es tatsächlich in sich. Angeblich 22% in der Spitze, es gibt moderat los, dann folgte eine scharfe Rechtskurve und ich stand vor einer Wand, so steil war der Anstieg.

Mammolshainer Stich
Mammolshainer Stich

Viele von den Teilnehmern stiegen vom Rad und schoben ihr Rad nach oben. Ich selbst war zwischen anderen Teilnehmern eingeklemmt, musste mich also mit meiner Geschwindigkeit an dem Vorausfahrenden orientieren. Viel schneller hätte ich aber auch nicht gekonnt.

Mit ca. 6 km/h krochen wir auf die Rampe des Stichs, danach ging es aber noch ca. 1500 m weiter hoch, nur nicht mehr so steil. Noch nie in meinem Leben habe ich eine 8%ige Steigung als so angenehm empfunden.


Im Anschluss daran ging es mit Vollgas nach Eschborn. Wenn ich Vollgas sage, dann meine ich es auch so. Die Fahrt von Königsstein bis Eschborn war durchweg ein leichtes Gefälle. Die letzten Kilometer führten über die L3004 nach Eschborn, in einer anwachsenden Gruppe bis zu 50 Teilnehmern. Viele der Rennfahrer schlossen sich dem hohen Tempo von 50 km/h an, immer wieder versuchte jemand zu flüchten, was von anderen, auch von mir unterbunden wurde.

1 km vor dem eigentlichen Ziel nahm der Sponsor "Sigma" noch eine Sprintwertung ab, diese erkannte ich zu spät, so dass ich erst in dieser Wertung noch einmal Fahrt aufnahm. Mit fast 55 Sachen kam ich aus dem Windschatten und setzte ich vor die Gruppe, niemand ging mit. Also biss ich die Zähne zusammen und Full Force ging es mit 8000 Watt ins Ziel. Ich weiß nicht, ob die Gruppe nachsetzte, gefühlt hatte ich einen langen Sprint gewonnen.

Mit dem Ergebnis war ich aber gar nicht zufrieden. Gefühlt habe ich die gleiche Leistung wie beim vergangenen Eschborn/Frankfurt abgeliefert, mit dem Mammolshainer Stich konnte ich keinen Durchschnitt wie in der vergangenen Veranstaltung abliefern. Aber im Vergleich habe ich einen Platz 179 von 1370 (in der AK war es Platz 31) im Jahr 2019 erreicht, in diesem Jahr nur Platz 1107 von insgesamt 2751, bei dem gleichen Stundenmittel.

Offiziell habe ich 2021 einen Stundenmittel von 31,1 km/h erreicht, exakt der des "Vorjahres". Das verstehe ich so gar nicht, da die Relation nicht passt. Allerdings hatte ich im Vorjahr eine bärenstarke Gruppe gefunden, die ordentlich Dampf machte und mich gut zum Feldberg brachte.

Full Force über die Ziellinie
Full Force über die Ziellinie
Solo über die Ziellinie
Solo über die Ziellinie

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