Radsportgeschichten

Masterfrage: Wachs oder Öl?

Vorgeschichte

In den vergangenen Monaten habe ich mich mit einem "Trend" im Radsport, nämlich mit dem Thema "Heißwachs für die Kette", beschäftigt 🧐. Ich wollte herausfinden, ob es sich hierbei tatsächlich nur um einen Trend handelt oder um ein Upgrade im Radsport. Ich selbst bin immer an Neuerungen oder neuen Techniken interessiert. Vor allem dann, wenn ich für mich einen Nutzen erkenne.

Nach dem Kauf meines Aeroad im Oktober 2018 hatte ich zB die Umrüstung der Laufräder von Butyl-Schläuchen auf tubeless-Laufräder getestet. Und dabei viele Dinge ausprobiert,  von verschiedenen Ventilen angefangen bis hin zum Reifen. Die Themen "Ventil" & "Schläuche" werde ich noch einmal aufgreifen.

Letztlich hat tubeless mit genau einem Laufrad nicht funktioniert. Ich weiß bis heute nicht, warum es nicht funktionierte. Dazu habe ich erkannt, dass ich mir im Falle einer Panne mit tubeless-Rädern nicht selbst helfen kann. Zu guter Letzt ist das Handling mit Dichtmilch eine Sauerei, das jährliche Säubern der Laufrädern von den Resten der verwendeten Dichtmilch ist so aufwändig, dass ich letztlich von tubeless auf TPU-Schläuche umgestiegen bin. Der Hauptgrund war die höhere Pannensicherheit von TPU, vergleichbar mit Tubeless, aber mit der Option, die Panne selbst beheben zu können. TPU-Schläuche sind zwar teurer als Schläuche aus Butyl, aber deutlich haltbarer.

Der "Trend" tubeless ist also nichts für mich.

Im November 2024 habe ich mir ein neues Canyon Ultimate gekauft. Mir war vor allem wichtig ein Rad zu bekommen, welches dem aktuellen Stand der Technik entspricht: 12fach Schaltung, Leistungsmesser an der Kurbel, die neuste Version einer elektronische Schaltung, und alle Komponenten bitte und natürlich auf Ultegra-Standard. Jaha, ich weiß, dass die Austattung mit 105er Komponenten auch gut ist 😎


mehr lesen 0 Kommentare

Rad am Ring 2025

Nordschleife: entweder geliebt oder gehasst

Wenn ich an Rad am Ring denke, fallen mir sofort die endgeilen Abfahrten 🚲💨💨💨 ein. Die Abfahrten 〽️ sind schnell, dynamisch und aufregend. Meine jemals gemessene Höchstgeschwindigkeit beträgt 94,8 km/h 🏁, wobei die APP Komoot sogar 102 km/h bei dem diesjährigen Rennen gemessen haben will. 

Um die Schallmauer 100 km/h zu knacken, muss ich in den Unterlenker, aber das traue 😱 ich mich doch nicht.

Bei Rad am Ring "darf" ich auf den ersten 11 km des Kurses zunächst in die Abfahrten. Über Hocheichen, Flugplatz 🛬 und Schwedenkreuz erreiche ich schnell die Fuchsröhre als Hochgeschwindigkeitspassage 🚀, weiter über Kallenhard und Ex-Mühle ins Bergwerk zum tiefsten Punkt der Runde. Dieser Teil der Runde ist sehr dynamisch, da die Streckenführung kontinuierlich und kurvenreich abwärts führt.

Ab dem Bergwerk folgt der anstrengendste Teil der Runde, der ca. 4 km lange Aufstieg ⛰️ zur Hohen Acht, mit sehr steilen Passagen, es werden bis zu 18% Steigung angegeben. 

Anschließend geht es sehr wellig und hügelig über Brünnchen, Pflanzgarten und Schwalbenschwanz über Döttinger Höhe zurück zu Start und Ziel.

Weiter zeichnet Rad am Ring eine der größten Ausstellungen zum Thema Radsport aus. Hier ist immer viel los und natürlich auch einiges zu entdecken. Wer mag, kann sich auf der Expo von Rad am Ring von Kopf bis Fuß ausstatten.

Das leibliche Wohl kommt hier natürlich auch nicht zu kurz, über Nahrungsergänzungsmittel bis hin zur Bratwurstbude ist alles dabei.


In diesem Jahr habe ich mich mit einem Teamkollegen der Ruhrriders verabredet 😃. Ja, genau mit diesem Mitstreiter, ich nenne ihn mal Thorsten, habe ich mich auch schon in Frankfurt getroffen. Thorsten war in diesem Jahr Teil eines 4er-Teams und nahm am 24-Stunden-Rennen teil. 

Bis zum Start suchte ich die Parzelle von Thorsten und seinem Team auf und konnte mit ihm und anderen ein wenig über Radsport "fachsimpeln".

mehr lesen 0 Kommentare

Rund um Köln 2025

Expo mit neuem Gesicht

Rund um Köln habe ich im vergangenen Jahr urlaubsbedingt ausfallen lassen müssen. Daher habe ich dieses Jahr besonders auf das Ereignis gefreut. Und natürlich war ich gespannt. Gespannt auf die neue Streckenführung, gespannt auf das neue Konzept der Expo mit der Startnummernausgabe.

Dann, endlich kam der Tag der Startnummernausgabe. So ganz anders war die Expo nicht, nur die Anordnung der Aussteller wurde gegenüber der vorherigen Jahre verändert.

Egal, schön war es dennoch.

Neben meiner personalisierten Startnummer, die Nummer von vor zwei Jahren war leider nicht frei, habe ich auf der Expo den Schlauch meines hinteren Laufrades bei Schwalbe "ausgetauscht" (Butyl gegen Aerothan) und mich dort exklusiv nach dem neuen Ventilsystem "Clik Valve" erkundigt. 

Auch habe ich ein schönes neues Trikottäschchen gefunden. Die netten Damen von "Kunst us Kölle" betrieben einen schönen Stand mit allerlei kleinen und interessanten Objekten, u.a. auch aus alten Schläuchen hergestellte kleine Taschen. Diese passen perfekt in die Trikottasche und schützen wichtige Dinge, wie Schlüssel oder Geldscheine vor Feuchtigkeit.

Leckeren Kaffee gab es natürlich auch. 


Straßensperre

mehr lesen 0 Kommentare

Eschborn/Frankfurt 2024

ordentlicher Schnitt trotz schlechter Vorbereitung

Das Jahr 2024 lief bis zu dem Rennen in Eschborn trainingsmäßig sehr schlecht. Zum Zeitpunkt der Finalläufe in der Zwift Racing League Anfang April fing ich mir eine schwere Erkältung ein, die mich zu einer zweiwöchigen Pause zwang. Anschließend fand ich kaum Zeit, um mich ein wenig auf Eschborn vorzubereiten. Ich fühlte mich insgesamt sehr schlecht vorbereitet. Und dabei hatte ich mir vorgenommen, den "Mammolshainer" zu fahren. 

In Eschborn war ich, wie im Vorjahr, mit einem Teamkameraden der Ruhrriders, "The Snail", verabredet. Dieser checkte zusammen mit seiner Frau unmittelbar vor mir im Hotel ein. 

Nach einem schönen gemeinsamen Abend bei unserem "Lieblingsspanier" in Frankfurt, stand ich am nächsten Morgen am Start.

Allein die Anzahl der Starter war deutlich zu merken. Nach Angaben des Veranstalters war dieser mit 8000 Teilnehmern an der Belastungsgrenze angekommen. Er bezeichnete das Rennen als "ausverkauft". Im Startblock selbst war kein Platz frei, obwohl ich mich früh genug zum Startblock begeben habe.


Nach dem Start fuhren wir entsprechend langsam zur Startlinie und auf die Rennstrecke. Nach der Auffahrt auf die nahe gelegene Bundesstraße Richtung Frankfurt ging es doch recht zügig in Richtung Bankenviertel. Erstaunlicherweise konnte ich gut mithalten.

mehr lesen

E-Cycling - Zwift Racing League 2024 / 3

2023/24 Season 3 vom 23.01.2024 bis 27.02.2024

ZWIFT Racing League | WTRL (C), Rennen 1 von 6

23.01.2024

Watopia, Ocean Lava Cliffside Loop

ZwiftPower: 19/51

Ein Rennen wie geschaffen für mich. 😀
Nach dem Start ging es überraschend entspannt in Richtung Volcano 🌋. Dort um den Vulkan herum in Richtung Italien 🇮🇹. In der folgenden Gravel-Rampe wurden die ersten leichten Angriffe gesetzt. Die setzte sich in den folgenden zwei Straßenrampen fort. Dennoch blieb das Hauptfeld ca. 50 Mann stark. Allerdings wurden die ersten Löcher zugefahren, dies war am Monitor gut zu erkennen.
Bei der anschließenden Abfahrt 🚀 und folgenden Anfahrt zum Anstieg wurde das Hauptfeld wieder bei verhaltener Fahrt komplettiert.


mehr lesen

Rad am Ring 2023

Treffen mit neuen Ruhrrider

Rad am Ring kann ich mit wenigen Worten beschreiben: mitreißend 🤩 und mega anstrengend 😵‍💫.
Eine Runde auf der Nordschleife sind ungefähr 25 km. Davon sind gefühlt 23 km entweder mit Gefälle ↘️ oder Steigung ↗️. Und das richtig. Um die 7 - 10 Prozent. Dazwischen gibt es nix oder nur sehr wenig. Vielleicht die Start- und Zielgerade oder ein kleiner Teil nach der Fuchsröhre.
Vor dem Rennen war ich mit den Teilnehmern des RuhrRider-Team C2 "verabredet", vor allem mit Thorsten Neugebauer [R2] und Jens-Uwe K. @moppel.macht.mobil . Ich wusste, dass auch Tobias Jung [RC Dynamo Ruhr] dabei sein sollte und ein weiterer Ruhrrider, den bis gestern noch nicht kannte. Jungs, es hat Spaß 😁 gemacht, Euch zu treffen, Thorsten Neugebauer [R2] wünsche ich weiterhin gute Besserung.


Nach Empfang der Startnummer machte ich mich erfolgreich auf die Suche nach dem Platz EE 015 🚐🏕️🚲, der sehr versteckt lag. Beeindruckend, nachdem mir die logistische und organisatorische Arbeit klar wurde.
Nach ein paar dummen Sprüchen und netten Unterhaltungen machte ich mich auf den Weg zum Startblock 🏁.

mehr lesen

Rund um Köln 2023

Treffen der Ruhrriders IRL

Ein sooooo schönes Rennen bei fantastischem Wetter ☀️. So lässt sich das Rennen mit einem Satz beschreiben.

Im Vorfeld bestand auch bei der Zwift Racing Community der RuhrRiders großes Interesse an einer Teilnahme bei Rund um Köln. Bereits im Vorjahr war ich mit zwei RuhrRiders gemeinsam auf der Strecke, dieses Jahr hatten sich sagenhaft 8 RuhrRiders 👍🏻 (www.ruhrriders.de) angemeldet, von denen 5 am Renntag an der Startlinie standen. Leider standen wir in unterschiedlichen Startblöcken. Jeder wollte tatsächlich auch in seiner "Leistungsklasse" starten. Für mich hätte es drei Blöcke zurück bedeutet, das wollte ich nicht. 

Vor dem Rennen gab es ein wenig Aufregung wegen einer Baustelle 🚧 auf der Anfahrt zum Schloss Bensberg 🏰. Sehr enge Streckenführung gepaart mit tiefen Baugruben. Ich hielt es auch für sehr gefährlich und nahm mir vor, mich vor dieser Stelle vernünftig zu positionieren. 


Nach dem Start ging es sehr schnell los 💨💨💨. Ich befand mich mitten im B-Block, fand aber schnell den Anschluss an eine der vorderen Gruppen. Nach der Kalker Durchfahrt kam es unmittelbar nach der langen Unterführung auf der Olpener Str in Köln-Höhenberg zu einen Massensturz. Ich konnte gerade noch bremsen und ausweichen. Dadurch fuhr der vordere Teil der Gruppe ungebremst weiter, ich musste mit anderen um den Unfall herum und aus dem Stand neu starten. So war der Anschluss früh verloren.

mehr lesen

Eschborn/Frankfurt 2023

Leistungstest nach Corona

Dieses Jahr sollte ich nicht allein an den Start gehen. Mein Teamkollege "The Snail" 😎 des C2-Teams, ebenfalls ein #RuhrRider, wollte ebenfalls in Eschborn-Frankfurt starten, also verabredeten wir uns kurzer Hand in Eschborn. Wir beide waren nach mehreren Corona-Infektionen in den vergangenen Monaten sehr skeptisch in Bezug auf unser Leistungsvermögen 🥵.


Nach einem angenehmen Abend 🇪🇸 in Frankfurt ging es am Morgen des 01. Mai bei fast warmen 10 Grad auf die Strecke in Richtung Frankfurter Bankenviertel 🏙️.
"The Snail" blieb bis Frankfurt an meiner Seite, gab mir dann aber das "Go" für mein eigenes Tempo. Nach Verlassen der Stadt in Richtung Oberursel konnte ich meinen Teamkameraden nicht mehr entdecken, daher fuhr ich ab diesem Zeitpunkt in dem mir eigenen Tempo und konnte mehrere Gruppen nach vorne "springen".

mehr lesen

E-Cycling - Zwift Racing League 2023 / 3

2022/23 Season 3 vom 11.01.2023 bis 14.02.2023

ZWIFT Racing League | WTRL - Race 1/6 in Makuri (C)

11.01.2023

Makuri, Chain Chomper

ZwiftPower: 41/71

Man, war das hart. Bergrennen sind so gar nicht mein Ding 🥵. Dann noch der Bike Swap, welcher nicht so gut funktioniert hat. Frustrierend. 😤
Ich habe dieses Rennen schon einmal erfolgreich auf Platz 5 absolviert, allerdings nur mit insgesamt 2 Anstiegen, statt der nun auf dem Programm stehenden vier Anstiege.
Ich konnte kurzfristig bei diesem Rennen starten, dementsprechend wenig Gedanken machte ich mir zur Radwahl 🙈.


mehr lesen

Rennbericht Innsbruckring

ZWIFT Racing League | WTRL - Race 3/6 (C)

24.01.2023

Innsbruck, Innsbruckring 

ZwiftPower: 29/73

Was haben wir uns im Team Gedanken 🤔  zu den neuen "segment battle points" (SBP) gemacht, die als neues, leistungsgerechteres Maß für die sportliche Aktivität eingeführt werden sollten. Die Segmentpunkte wurden vollmundig angekündigt... und? Nix ist mit der neuen Wertung. WTRL bedauert....

Naja, dass das Rennen ein Kampf 🥊 werden sollte war allen Fahrern im Vorfeld klar. Aber so hart...? Boah.


Der Innsbruckring ist eine ca. 9 km lange Runde durch den Innenstadtbereich von Innsbruck. Diese Runde kann auch ganz real im richtigen Leben befahren werden 🚲. Auf diesen 9 km gibt es einen 450 m langen Anstieg mit durchschnittlichen knappen 7% Steigung, den sogenannten "Leg Snapper" 🦵🏻. Der halbe Kilometer ist sooooo anstrengend 🥵, da er regelrecht hoch gesprintet wird. Meine Bestzeit liegt nun bei 50 sec, was nicht schlecht ist. Unmittelbar nach dem Anstieg folgt eine kurze Abfahrt mit einem kleinem Kicker und dann ein Sprint 💨💨💨 im folgenden Segment, dem Innsbruck Sprint. Nach diesem Anstieg kann man sich nicht erholen und kommt zu schnell zum Sprintsegment. Es zerlegt jeden Radfahrer 🤢 regelrecht. In der Folge geht es flach zu Start und Ziel.

Nach dem Start ging es sehr schnell los, gefühlt im Tempo eines guten B-Blocks. Mit 45 bis 50 Sachen hämmerten wir virtuell durch Innsbruck in Richtung "Leg Snapper". Nach 5 km kommen wir als sehr große Gruppe mit 50 Fahrern am Fuße des Snappers an und los geht es. Ich komme als 13. über die Kuppe (so ein Ärger 😤, keinen Punkt im Segment erkämpft). Aber 5 Ruhrriders sind in den TopTen 🏆. Ich weiß allerdings nicht aus welchem Team. 

Nach dem Anstieg geht es nach kurzem "Drüberziehen" hinab, ich muss Gas geben, um den Anschluss nicht zu verlieren. Kurz vor dem Sprint ist Anschluss hergestellt und direkt Vollgas auf den kommenden 350 m. Als neunter schaffe ich es durch den Bogen. Yeah 🎉. Das werden meine einzige Punkte in einem Segment sein. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass es die SBP nicht geben wird. Aber 4 weitere Ruhrriders liegen noch vor mir in den TopTen 🏆. Läuft also... 


Die Führungsgruppe ist in Runde 2 bis zum Leg Snapper merklich geschrumpft. Nur noch 30 Fahrer mit dabei. Hoch bis zur Kotzgrenze 🤮. Ich muss reißen lassen, mir fehlt die Kraft 💪🏻 und die Luft 🫁. Aber 4 Ruhrriders haben es in die TopTen 🏆 geschafft, ein Ruhrrider kommt sogar  auf Platz 1 🎖️ in Runde 2 über die Linie. Die Runde 1 hat alles von mir abverlangt. Permanent über der Schwelle waren meine kleiner gewordenen "Tanks" inzwischen leer. 

mehr lesen

Masterfrage: Wachs oder Öl?

Vorgeschichte

In den vergangenen Monaten habe ich mich mit einem "Trend" im Radsport, nämlich mit dem Thema "Heißwachs für die Kette", beschäftigt 🧐. Ich wollte herausfinden, ob es sich hierbei tatsächlich nur um einen Trend handelt oder um ein Upgrade im Radsport. Ich selbst bin immer an Neuerungen oder neuen Techniken interessiert. Vor allem dann, wenn ich für mich einen Nutzen erkenne.

Nach dem Kauf meines Aeroad im Oktober 2018 hatte ich zB die Umrüstung der Laufräder von Butyl-Schläuchen auf tubeless-Laufräder getestet. Und dabei viele Dinge ausprobiert,  von verschiedenen Ventilen angefangen bis hin zum Reifen. Die Themen "Ventil" & "Schläuche" werde ich noch einmal aufgreifen.

mehr lesen 0 Kommentare

Masterfrage: Wachs oder Öl?

Vorgeschichte

In den vergangenen Monaten habe ich mich mit einem "Trend" im Radsport, nämlich mit dem Thema "Heißwachs für die Kette", beschäftigt 🧐. Ich wollte herausfinden, ob es sich hierbei tatsächlich nur um einen Trend handelt oder um ein Upgrade im Radsport. Ich selbst bin immer an Neuerungen oder neuen Techniken interessiert. Vor allem dann, wenn ich für mich einen Nutzen erkenne.

Nach dem Kauf meines Aeroad im Oktober 2018 hatte ich zB die Umrüstung der Laufräder von Butyl-Schläuchen auf tubeless-Laufräder getestet. Und dabei viele Dinge ausprobiert,  von verschiedenen Ventilen angefangen bis hin zum Reifen. Die Themen "Ventil" & "Schläuche" werde ich noch einmal aufgreifen.

Letztlich hat tubeless mit genau einem Laufrad nicht funktioniert. Ich weiß bis heute nicht, warum es nicht funktionierte. Dazu habe ich erkannt, dass ich mir im Falle einer Panne mit tubeless-Rädern nicht selbst helfen kann. Zu guter Letzt ist das Handling mit Dichtmilch eine Sauerei, das jährliche Säubern der Laufrädern von den Resten der verwendeten Dichtmilch ist so aufwändig, dass ich letztlich von tubeless auf TPU-Schläuche umgestiegen bin. Der Hauptgrund war die höhere Pannensicherheit von TPU, vergleichbar mit Tubeless, aber mit der Option, die Panne selbst beheben zu können. TPU-Schläuche sind zwar teurer als Schläuche aus Butyl, aber deutlich haltbarer.

Der "Trend" tubeless ist also nichts für mich.

Im November 2024 habe ich mir ein neues Canyon Ultimate gekauft. Mir war vor allem wichtig ein Rad zu bekommen, welches dem aktuellen Stand der Technik entspricht: 12fach Schaltung, Leistungsmesser an der Kurbel, die neuste Version einer elektronische Schaltung, und alle Komponenten bitte und natürlich auf Ultegra-Standard. Jaha, ich weiß, dass die Austattung mit 105er Komponenten auch gut ist 😎


wieder nur ein Trend, nützliches Upgrade oder gar ein Gamechanger?

Zudem bin ich fleißiger Podcast-Hörer. Einer meiner bevorzugten Radsport-Podcasts ist Radio RTW. Hier informieren und unterhalten der Radprofi Max Walscheid, sein Cousin Richard Weinzheimer und Tobias Knaup auf sehr ansprechende und amüsante Weise. Zu vielen Insights aus dem Profilager werden u.a. auch Technikfragen erörtert, wie eben zB die Verwendung von Wachs statt Öl an der Kette. 

Der Profi Max Walscheid berichtete, dass nahezu jeder Wordtour-Fahrer mit einer gewachsten Kette im Einsatz ist, schließlich spart die Verwendung von Wachs bis zu "10 Watt" bei Tempo 40 km/h. Dazu kommt die längere Haltbarkeit der übrigen Komponenten, vor allem von Kassette und Kettenblatt.

Zeitgleich gab es in meiner Hauszeitschrift Roadbike einen längeren Artikel, der sich mit gewachsten Ketten und benötigte Equipment beschäftigte. Und natürlich die Vorteile von gewachsten Ketten pries. 

Kurzum: ich beschloss, mein neues, oben erwähntes, Canyon Ultimate CF SL8 Di2 für den "Betrieb" mit gewachster Kette umzurüsten. 

Dazu sind ein paar Vorbereitungen erforderlich.

Damit die gewachste Kette funktioniert muss der gesamte Antrieb von den verwendeten Fetten und Ölen "befreit" werden. Hierzu gehören die Kettenblätter, beide Umwerfer, Kassette und Schaltröllchen. Es ist wichtig, dass kein Öl am Antrieb vorhanden ist.


Ich hatte im vergangenen Jahr die Kette meines Ultimates aus dem Jahr 2014 mit Flüssigwachs geschmiert, aber die restlichen Komponenten unbearbeitet gelassen. Es hat nicht richtig funktioniert und ich fand, dass eine geölte Kette deutlich geschmeidiger ist, als meine mit Flüssigwachs behandelte Kette. Wie ich jetzt weiß, konnte dieses Vorgehen auch nicht funktionieren, ohne dass der gesamte Antrieb ölfrei gemacht wird. 

Bei einem neuen Rad, wie meinem o.a. Canyon, welches bis dahin bewusst nicht benutzt wurde, ist die "Umrüstung" von Öl auf Wachs nicht allzu viel Arbeit. Ein Rad, welches bereits im Einsatz ist, bedeutet es ein wenig Aufwand. Inzwischen habe ich mein Aeroad ebenfalls mit einer Wachskette ausgestattet. Das hat mich weniger Zeit als erwartet gekostet: nach ca. drei Stunden war alles blitzeblank und vom Öl befreit. Naja, die Kassette hatte ich ein paar Wochen zuvor gesäubert und entfettet. 


Einrichten der Wachsküche

Ich habe alle Antriebskomponenten mit Kettenreiniger (Kassette) und Bremsenreiniger (Kettenblätter, Umwerfer und Schaltröllchen) ohne viel Aufwand gereinigt.

Nach einigen Recherchen bezüglich vorhandener Produkte habe ich mit letztlich für das Wachs von Optimize entschieden. Der Podcast wird eine kleine Rolle gespielt haben, das meiste Gewicht hatten Erfahrungen befreundeter Radfahrer mit den Produkten von Optimize. Ebenfalls sehr wichtig war für mich, dass die Produkte von Optimize frei von PFAS, einer sogenannten Ewigkeits-Chemikalie, sind. 

Kettenwachs, welches zum Heißwachsen geeignet ist, gibt es natürlich auch von anderen Herstellern: zum Beispiel von Dynamic, Silca oder lu:bici. Von den aufgeführten Herstellern sind die Produkte sogar preiswerter als die Produkte von Optimize, aber irgendwie hat mich der Felix (von Optimize) eingefangen. Keine Ahnung womit eigentlich. Ich glaube doch, dass die sehr gute Internetpräsenz von Optimize hierzu den Ausschlag gegeben hat. 

Nach der Bestellung war das oben abgebildete Starterpaket schnell bei mir. Nun hieß es, die 


"Wachsküche" einrichten und loslegen. Natürlich war ich auf das Ergebnis meiner ersten heißgewachsten Kette sehr gespannt. 

Der patentierte Wachskocher von Optimize bekam in meinem "Fahrradkeller" (meine Frau bringt mich um, wenn sie das liest) einen schönen Platz. 

Das Wachs wurde in dem Kocher zügig flüssig und auf die richtige Temperatur von ca. 90 Grad gebracht. Naja, das dauert schon 60 Minuten. Die auf Draht gefädelten Ketten ins Wachsbad getaucht, die Heizleistung nach einiger Zeit reduziert und die Ultraschallfunktion aktiviert. Durch das Ultraschall soll eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Wachs auf der Kette und in allen kleinen Zwischenräumen gewährleistet werden. 

Das Thermometer wird benötigt, um den optimalen Zeitpunkt der Entnahme der Ketten aus dem Bad zu erwischen. Dieser liegt bei ungefähr 60 Grad Celsius. Das ist die Temperatur, bei der das Wachs eine dünne Schicht auf der Oberfläche bildet. Das ist laut Beschreibung der beste Zeitpunkt, die Kette aus dem Bad zu holen und zum Trocknen aufzuhängen. Einen anderen Zeitpunkt habe ich noch nicht ausgetestet. 

Das Abkühlen des Wachses auf ca. 60 Grad Celsius dauert ebenfalls ca. 60 bis 75 Minuten.


Wenn die Kette aus dem Wachsbad entnommen wird, kann sie zum Trocknen aufgehängt werden. Die Trocknung sollte mindestens zwei Stunden dauern. 

Im Anschluss daran kann die Kette "gebrochen" werden. Nach dem Trocknen ist die Kette sehr hart, das Wachs an den Kettenröllchen hält die Kette zunächst starr. Das Starre wird durch das "Brechen" der Kette entfernt.

Das Einfädeln der Kette in den Antrieb des Fahrrades ist für geübte Hände schnell erledigt. Das Schließen der Kette mit Kettenschloss ist auch keine Raketenwissenschaft, allerdings habe ich schnell gelernt, dass eine gute Kettenschlosszange Gold wert ist. Ich hätte nicht gedacht, dass eine solche Zange auch sehr leicht verbiegt. Ist passiert. Bei einer renommierten Marke!

 

Aktuell benutzte ich die Zange von Shimano, sie funktioniert bislang gut.

 

Das Foto zeigt meine Kette nach etwas mehr als 500 km. Die Kette ist sauber, sie läuft absolut leise und ruhig.

Ich bin begeistert!!!

 

Inzwischen habe ich mir auch ein Ultraschallbad zur gründlichen Reinigung der Ketten vor dem Wachsen zugelegt.


Fazit

Meine Kette ist inzwischen die ersten 1000 km mit mir unterwegs gewesen. Es waren 1000 angenehme Kilometer, leise und leichtgängig. Die Kette, Kassette sowie Kettenblatt sind nach ca. 1000 km faszinierend sauber. Alle Komponenten kann ich mit der Hand anfassen, ohne das meine Hände schwarz vor Öl sind. Meine Hände bleiben sauber.

Auch habe ich mit der Kette an zwei Jedermann-Rennen teilgenommen. Beide Rennen habe ich mit guten Ergebnissen abgeschlossen. Das Rennen "Rund um Köln 2025" mit einer Zeit, die zuletzt vor 7 (sieben) Jahren gefahren bin 🚲💨. 

Es kann natürlich Einbildung oder reine Kopfsache sein, aber ich beurteile die Wachskette mit ein wenig mehr als nur einen nützliches Upgrade. Die Wachskette als fulminaten Gamechanger zu bezeichnen, wäre zu viel, ist aber nicht sehr weit davon weg. Aber vielleicht hat auch das schöne neue Ultimate eine Rolle gespielt. 

Mein persönliches Fazit: ich bin von der gewachsten Kette begeistert und vollkommen überzeugt. Und ich glaube, so geht es jedem, der sich auf eine gewachste Kette einlässt.


Vorteile einer gewachsten Kette

Gewachste Ketten laufen leiser und ruhiger. Darüber hinaus halten die Komponenten des Antriebs länger.

Zu guter Letzt wird der Wachskette einen Leistungszuwachs von ca. 7 bis 10 Watt bei 40km/h zugeschrieben. Ich selbst finde, daß ich das ein oder andere Strava-Segment geschmeidiger durchfahren konnte. Hier spielen aber viele Faktoren eine Rolle: das neue Rad, ein neues Mindset wegen der Kette und die Kette selbst.

Der größte Vorteil für mich ist allerdings, dass die gewachste Kette jederzeit mit der Hand angefasst werden kann, ohne dass die Hände mit Öl beschmiert werden. Die Hände bleiben absolut sauber 🤲🏻.

Ein weiterer angenehmer Nebeneffekt ist das unkomplizierte Arbeiten am Antrieb. Egal, was ich anfasse, wie zum Beispiel den Umwerfer, Kassette oder Kurbel, die Hände sind sauber. Ölflecken an der Kleidung gehören der Vergangenheit an. 

Und ebenso der Kettenabdruck an der Wade, das sogenannte Anfänger-Tattoo 😎. 

Alternative Möglichkeiten zum Kettenwachsen

Natürlich gibt es auch preiswerte Alternativen, Ketten zu wachsen. Wachskocher oder Ultraschallbad sind kein Muß, verhelfen mir aber zu hervorragenden Ergebnissen.

Als Wachskocher kann jeder Topf, in dem keine Lebensmittel mehr zubereitet werden, fungieren. Ich persönlich würde an meinem Herd ebenfalls kein Wachs verarbeiten. Ebenso braucht Ihr auch keine Drahtschlinge kaufen, hier reicht jeder Blumendraht. 

Als Ersatz für ein Ultraschallbad reicht auch ein Wasserkocher, ein Behälter sowie ein wenig Bremsenreiniger.

Eine Aufhängung für die Ketten kann auch schnell mit einfachen Mitteln errichtet werden. Der von mir verwendete Ständer von Optimize ist reiner Luxus. 

Auf ein Thermometer solltet Ihr aber nicht verzichten, allein um zu verhindern, dass das Wachs zu stark erhitzt wird. Und um den richtigen Moment der Kettenentnahme aus dem Topf zu finden.

Das einzig Unverzichtbare ist letztlich der Kettenwachs, und das ist ohnehin teuer genug. Allerdings sind die Kosten für ein gutes Öl mit denen von Wachs in etwa vergleichbar. 

Hinweis in eigener Sache

Ihr könnt gerne gewachste Ketten im Ultegra-Standard oder 105er-Standard in meinem Shop oder bei Kleinanzeigen kaufen. Da ich davon RESTLOS überzeugt bin, möchte ich Euch gewachste Ketten anbieten. 

0 Kommentare

Masterfrage: Wachs oder Öl?

Vorgeschichte

In den vergangenen Monaten habe ich mich mit einem "Trend" im Radsport, nämlich mit dem Thema "Heißwachs für die Kette", beschäftigt 🧐. Ich wollte herausfinden, ob es sich hierbei tatsächlich nur um einen Trend handelt oder um ein Upgrade im Radsport. Ich selbst bin immer an Neuerungen oder neuen Techniken interessiert. Vor allem dann, wenn ich für mich einen Nutzen erkenne.

Nach dem Kauf meines Aeroad im Oktober 2018 hatte ich zB die Umrüstung der Laufräder von Butyl-Schläuchen auf tubeless-Laufräder getestet. Und dabei viele Dinge ausprobiert,  von verschiedenen Ventilen angefangen bis hin zum Reifen. Die Themen "Ventil" & "Schläuche" werde ich noch einmal aufgreifen.

Letztlich hat tubeless mit genau einem Laufrad nicht funktioniert. Ich weiß bis heute nicht, warum es nicht funktionierte. Dazu habe ich erkannt, dass ich mir im Falle einer Panne mit tubeless-Rädern nicht selbst helfen kann. Zu guter Letzt ist das Handling mit Dichtmilch eine Sauerei, das jährliche Säubern der Laufrädern von den Resten der verwendeten Dichtmilch ist so aufwändig, dass ich letztlich von tubeless auf TPU-Schläuche umgestiegen bin. Der Hauptgrund war die höhere Pannensicherheit von TPU, vergleichbar mit Tubeless, aber mit der Option, die Panne selbst beheben zu können. TPU-Schläuche sind zwar teurer als Schläuche aus Butyl, aber deutlich haltbarer.

Der "Trend" tubeless ist also nichts für mich.

Im November 2024 habe ich mir ein neues Canyon Ultimate gekauft. Mir war vor allem wichtig ein Rad zu bekommen, welches dem aktuellen Stand der Technik entspricht: 12fach Schaltung, Leistungsmesser an der Kurbel, die neuste Version einer elektronische Schaltung, und alle Komponenten bitte und natürlich auf Ultegra-Standard. Jaha, ich weiß, dass die Austattung mit 105er Komponenten auch gut ist 😎


wieder nur ein Trend, nützliches Upgrade oder gar ein Gamechanger?

Zudem bin ich fleißiger Podcast-Hörer. Einer meiner bevorzugten Radsport-Podcasts ist Radio RTW. Hier informieren und unterhalten der Radprofi Max Walscheid, sein Cousin Richard Weinzheimer und Tobias Knaup auf sehr ansprechende und amüsante Weise. Zu vielen Insights aus dem Profilager werden u.a. auch Technikfragen erörtert, wie eben zB die Verwendung von Wachs statt Öl an der Kette. 

Der Profi Max Walscheid berichtete, dass nahezu jeder Wordtour-Fahrer mit einer gewachsten Kette im Einsatz ist, schließlich spart die Verwendung von Wachs bis zu "10 Watt" bei Tempo 40 km/h. Dazu kommt die längere Haltbarkeit der übrigen Komponenten, vor allem von Kassette und Kettenblatt.

Zeitgleich gab es in meiner Hauszeitschrift Roadbike einen längeren Artikel, der sich mit gewachsten Ketten und benötigte Equipment beschäftigte. Und natürlich die Vorteile von gewachsten Ketten pries. 

Kurzum: ich beschloss, mein neues, oben erwähntes, Canyon Ultimate CF SL8 Di2 für den "Betrieb" mit gewachster Kette umzurüsten. 

Dazu sind ein paar Vorbereitungen erforderlich.

Damit die gewachste Kette funktioniert muss der gesamte Antrieb von den verwendeten Fetten und Ölen "befreit" werden. Hierzu gehören die Kettenblätter, beide Umwerfer, Kassette und Schaltröllchen. Es ist wichtig, dass kein Öl am Antrieb vorhanden ist.


Ich hatte im vergangenen Jahr die Kette meines Ultimates aus dem Jahr 2014 mit Flüssigwachs geschmiert, aber die restlichen Komponenten unbearbeitet gelassen. Es hat nicht richtig funktioniert und ich fand, dass eine geölte Kette deutlich geschmeidiger ist, als meine mit Flüssigwachs behandelte Kette. Wie ich jetzt weiß, konnte dieses Vorgehen auch nicht funktionieren, ohne dass der gesamte Antrieb ölfrei gemacht wird. 

Bei einem neuen Rad, wie meinem o.a. Canyon, welches bis dahin bewusst nicht benutzt wurde, ist die "Umrüstung" von Öl auf Wachs nicht allzu viel Arbeit. Ein Rad, welches bereits im Einsatz ist, bedeutet es ein wenig Aufwand. Inzwischen habe ich mein Aeroad ebenfalls mit einer Wachskette ausgestattet. Das hat mich weniger Zeit als erwartet gekostet: nach ca. drei Stunden war alles blitzeblank und vom Öl befreit. Naja, die Kassette hatte ich ein paar Wochen zuvor gesäubert und entfettet. 


Einrichten der Wachsküche

Ich habe alle Antriebskomponenten mit Kettenreiniger (Kassette) und Bremsenreiniger (Kettenblätter, Umwerfer und Schaltröllchen) ohne viel Aufwand gereinigt.

Nach einigen Recherchen bezüglich vorhandener Produkte habe ich mit letztlich für das Wachs von Optimize entschieden. Der Podcast wird eine kleine Rolle gespielt haben, das meiste Gewicht hatten Erfahrungen befreundeter Radfahrer mit den Produkten von Optimize. Ebenfalls sehr wichtig war für mich, dass die Produkte von Optimize frei von PFAS, einer sogenannten Ewigkeits-Chemikalie, sind. 

Kettenwachs, welches zum Heißwachsen geeignet ist, gibt es natürlich auch von anderen Herstellern: zum Beispiel von Dynamic, Silca oder lu:bici. Von den aufgeführten Herstellern sind die Produkte sogar preiswerter als die Produkte von Optimize, aber irgendwie hat mich der Felix (von Optimize) eingefangen. Keine Ahnung womit eigentlich. Ich glaube doch, dass die sehr gute Internetpräsenz von Optimize hierzu den Ausschlag gegeben hat. 

Nach der Bestellung war das oben abgebildete Starterpaket schnell bei mir. Nun hieß es, die 


"Wachsküche" einrichten und loslegen. Natürlich war ich auf das Ergebnis meiner ersten heißgewachsten Kette sehr gespannt. 

Der patentierte Wachskocher von Optimize bekam in meinem "Fahrradkeller" (meine Frau bringt mich um, wenn sie das liest) einen schönen Platz. 

Das Wachs wurde in dem Kocher zügig flüssig und auf die richtige Temperatur von ca. 90 Grad gebracht. Naja, das dauert schon 60 Minuten. Die auf Draht gefädelten Ketten ins Wachsbad getaucht, die Heizleistung nach einiger Zeit reduziert und die Ultraschallfunktion aktiviert. Durch das Ultraschall soll eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Wachs auf der Kette und in allen kleinen Zwischenräumen gewährleistet werden. 

Das Thermometer wird benötigt, um den optimalen Zeitpunkt der Entnahme der Ketten aus dem Bad zu erwischen. Dieser liegt bei ungefähr 60 Grad Celsius. Das ist die Temperatur, bei der das Wachs eine dünne Schicht auf der Oberfläche bildet. Das ist laut Beschreibung der beste Zeitpunkt, die Kette aus dem Bad zu holen und zum Trocknen aufzuhängen. Einen anderen Zeitpunkt habe ich noch nicht ausgetestet. 

Das Abkühlen des Wachses auf ca. 60 Grad Celsius dauert ebenfalls ca. 60 bis 75 Minuten.


Wenn die Kette aus dem Wachsbad entnommen wird, kann sie zum Trocknen aufgehängt werden. Die Trocknung sollte mindestens zwei Stunden dauern. 

Im Anschluss daran kann die Kette "gebrochen" werden. Nach dem Trocknen ist die Kette sehr hart, das Wachs an den Kettenröllchen hält die Kette zunächst starr. Das Starre wird durch das "Brechen" der Kette entfernt.

Das Einfädeln der Kette in den Antrieb des Fahrrades ist für geübte Hände schnell erledigt. Das Schließen der Kette mit Kettenschloss ist auch keine Raketenwissenschaft, allerdings habe ich schnell gelernt, dass eine gute Kettenschlosszange Gold wert ist. Ich hätte nicht gedacht, dass eine solche Zange auch sehr leicht verbiegt. Ist passiert. Bei einer renommierten Marke!

 

Aktuell benutzte ich die Zange von Shimano, sie funktioniert bislang gut.

 

Das Foto zeigt meine Kette nach etwas mehr als 500 km. Die Kette ist sauber, sie läuft absolut leise und ruhig.

Ich bin begeistert!!!

 

Inzwischen habe ich mir auch ein Ultraschallbad zur gründlichen Reinigung der Ketten vor dem Wachsen zugelegt.


Fazit

Meine Kette ist inzwischen die ersten 1000 km mit mir unterwegs gewesen. Es waren 1000 angenehme Kilometer, leise und leichtgängig. Die Kette, Kassette sowie Kettenblatt sind nach ca. 1000 km faszinierend sauber. Alle Komponenten kann ich mit der Hand anfassen, ohne das meine Hände schwarz vor Öl sind. Meine Hände bleiben sauber.

Auch habe ich mit der Kette an zwei Jedermann-Rennen teilgenommen. Beide Rennen habe ich mit guten Ergebnissen abgeschlossen. Das Rennen "Rund um Köln 2025" mit einer Zeit, die zuletzt vor 7 (sieben) Jahren gefahren bin 🚲💨. 

Es kann natürlich Einbildung oder reine Kopfsache sein, aber ich beurteile die Wachskette mit ein wenig mehr als nur einen nützliches Upgrade. Die Wachskette als fulminaten Gamechanger zu bezeichnen, wäre zu viel, ist aber nicht sehr weit davon weg. Aber vielleicht hat auch das schöne neue Ultimate eine Rolle gespielt. 

Mein persönliches Fazit: ich bin von der gewachsten Kette begeistert und vollkommen überzeugt. Und ich glaube, so geht es jedem, der sich auf eine gewachste Kette einlässt.


Vorteile einer gewachsten Kette

Gewachste Ketten laufen leiser und ruhiger. Darüber hinaus halten die Komponenten des Antriebs länger.

Zu guter Letzt wird der Wachskette einen Leistungszuwachs von ca. 7 bis 10 Watt bei 40km/h zugeschrieben. Ich selbst finde, daß ich das ein oder andere Strava-Segment geschmeidiger durchfahren konnte. Hier spielen aber viele Faktoren eine Rolle: das neue Rad, ein neues Mindset wegen der Kette und die Kette selbst.

Der größte Vorteil für mich ist allerdings, dass die gewachste Kette jederzeit mit der Hand angefasst werden kann, ohne dass die Hände mit Öl beschmiert werden. Die Hände bleiben absolut sauber 🤲🏻.

Ein weiterer angenehmer Nebeneffekt ist das unkomplizierte Arbeiten am Antrieb. Egal, was ich anfasse, wie zum Beispiel den Umwerfer, Kassette oder Kurbel, die Hände sind sauber. Ölflecken an der Kleidung gehören der Vergangenheit an. 

Und ebenso der Kettenabdruck an der Wade, das sogenannte Anfänger-Tattoo 😎. 

Alternative Möglichkeiten zum Kettenwachsen

Natürlich gibt es auch preiswerte Alternativen, Ketten zu wachsen. Wachskocher oder Ultraschallbad sind kein Muß, verhelfen mir aber zu hervorragenden Ergebnissen.

Als Wachskocher kann jeder Topf, in dem keine Lebensmittel mehr zubereitet werden, fungieren. Ich persönlich würde an meinem Herd ebenfalls kein Wachs verarbeiten. Ebenso braucht Ihr auch keine Drahtschlinge kaufen, hier reicht jeder Blumendraht. 

Als Ersatz für ein Ultraschallbad reicht auch ein Wasserkocher, ein Behälter sowie ein wenig Bremsenreiniger.

Eine Aufhängung für die Ketten kann auch schnell mit einfachen Mitteln errichtet werden. Der von mir verwendete Ständer von Optimize ist reiner Luxus. 

Auf ein Thermometer solltet Ihr aber nicht verzichten, allein um zu verhindern, dass das Wachs zu stark erhitzt wird. Und um den richtigen Moment der Kettenentnahme aus dem Topf zu finden.

Das einzig Unverzichtbare ist letztlich der Kettenwachs, und das ist ohnehin teuer genug. Allerdings sind die Kosten für ein gutes Öl mit denen von Wachs in etwa vergleichbar. 

Hinweis in eigener Sache

Ihr könnt gerne gewachste Ketten im Ultegra-Standard oder 105er-Standard in meinem Shop oder bei Kleinanzeigen kaufen. Da ich davon RESTLOS überzeugt bin, möchte ich Euch gewachste Ketten anbieten. 

0 Kommentare

Masterfrage: Wachs oder Öl?

Vorgeschichte

In den vergangenen Monaten habe ich mich mit einem "Trend" im Radsport, nämlich mit dem Thema "Heißwachs für die Kette", beschäftigt 🧐. Ich wollte herausfinden, ob es sich hierbei tatsächlich nur um einen Trend handelt oder um ein Upgrade im Radsport. Ich selbst bin immer an Neuerungen oder neuen Techniken interessiert. Vor allem dann, wenn ich für mich einen Nutzen erkenne.

Nach dem Kauf meines Aeroad im Oktober 2018 hatte ich zB die Umrüstung der Laufräder von Butyl-Schläuchen auf tubeless-Laufräder getestet. Und dabei viele Dinge ausprobiert,  von verschiedenen Ventilen angefangen bis hin zum Reifen. Die Themen "Ventil" & "Schläuche" werde ich noch einmal aufgreifen.

Letztlich hat tubeless mit genau einem Laufrad nicht funktioniert. Ich weiß bis heute nicht, warum es nicht funktionierte. Dazu habe ich erkannt, dass ich mir im Falle einer Panne mit tubeless-Rädern nicht selbst helfen kann. Zu guter Letzt ist das Handling mit Dichtmilch eine Sauerei, das jährliche Säubern der Laufrädern von den Resten der verwendeten Dichtmilch ist so aufwändig, dass ich letztlich von tubeless auf TPU-Schläuche umgestiegen bin. Der Hauptgrund war die höhere Pannensicherheit von TPU, vergleichbar mit Tubeless, aber mit der Option, die Panne selbst beheben zu können. TPU-Schläuche sind zwar teurer als Schläuche aus Butyl, aber deutlich haltbarer.

Der "Trend" tubeless ist also nichts für mich.

Im November 2024 habe ich mir ein neues Canyon Ultimate gekauft. Mir war vor allem wichtig ein Rad zu bekommen, welches dem aktuellen Stand der Technik entspricht: 12fach Schaltung, Leistungsmesser an der Kurbel, die neuste Version einer elektronische Schaltung, und alle Komponenten bitte und natürlich auf Ultegra-Standard. Jaha, ich weiß, dass die Austattung mit 105er Komponenten auch gut ist 😎


wieder nur ein Trend, nützliches Upgrade oder gar ein Gamechanger?

Zudem bin ich fleißiger Podcast-Hörer. Einer meiner bevorzugten Radsport-Podcasts ist Radio RTW. Hier informieren und unterhalten der Radprofi Max Walscheid, sein Cousin Richard Weinzheimer und Tobias Knaup auf sehr ansprechende und amüsante Weise. Zu vielen Insights aus dem Profilager werden u.a. auch Technikfragen erörtert, wie eben zB die Verwendung von Wachs statt Öl an der Kette. 

Der Profi Max Walscheid berichtete, dass nahezu jeder Wordtour-Fahrer mit einer gewachsten Kette im Einsatz ist, schließlich spart die Verwendung von Wachs bis zu "10 Watt" bei Tempo 40 km/h. Dazu kommt die längere Haltbarkeit der übrigen Komponenten, vor allem von Kassette und Kettenblatt.

Zeitgleich gab es in meiner Hauszeitschrift Roadbike einen längeren Artikel, der sich mit gewachsten Ketten und benötigte Equipment beschäftigte. Und natürlich die Vorteile von gewachsten Ketten pries. 

Kurzum: ich beschloss, mein neues, oben erwähntes, Canyon Ultimate CF SL8 Di2 für den "Betrieb" mit gewachster Kette umzurüsten. 

Dazu sind ein paar Vorbereitungen erforderlich.

Damit die gewachste Kette funktioniert muss der gesamte Antrieb von den verwendeten Fetten und Ölen "befreit" werden. Hierzu gehören die Kettenblätter, beide Umwerfer, Kassette und Schaltröllchen. Es ist wichtig, dass kein Öl am Antrieb vorhanden ist.


Ich hatte im vergangenen Jahr die Kette meines Ultimates aus dem Jahr 2014 mit Flüssigwachs geschmiert, aber die restlichen Komponenten unbearbeitet gelassen. Es hat nicht richtig funktioniert und ich fand, dass eine geölte Kette deutlich geschmeidiger ist, als meine mit Flüssigwachs behandelte Kette. Wie ich jetzt weiß, konnte dieses Vorgehen auch nicht funktionieren, ohne dass der gesamte Antrieb ölfrei gemacht wird. 

Bei einem neuen Rad, wie meinem o.a. Canyon, welches bis dahin bewusst nicht benutzt wurde, ist die "Umrüstung" von Öl auf Wachs nicht allzu viel Arbeit. Ein Rad, welches bereits im Einsatz ist, bedeutet es ein wenig Aufwand. Inzwischen habe ich mein Aeroad ebenfalls mit einer Wachskette ausgestattet. Das hat mich weniger Zeit als erwartet gekostet: nach ca. drei Stunden war alles blitzeblank und vom Öl befreit. Naja, die Kassette hatte ich ein paar Wochen zuvor gesäubert und entfettet. 


Einrichten der Wachsküche

Ich habe alle Antriebskomponenten mit Kettenreiniger (Kassette) und Bremsenreiniger (Kettenblätter, Umwerfer und Schaltröllchen) ohne viel Aufwand gereinigt.

Nach einigen Recherchen bezüglich vorhandener Produkte habe ich mit letztlich für das Wachs von Optimize entschieden. Der Podcast wird eine kleine Rolle gespielt haben, das meiste Gewicht hatten Erfahrungen befreundeter Radfahrer mit den Produkten von Optimize. Ebenfalls sehr wichtig war für mich, dass die Produkte von Optimize frei von PFAS, einer sogenannten Ewigkeits-Chemikalie, sind. 

Kettenwachs, welches zum Heißwachsen geeignet ist, gibt es natürlich auch von anderen Herstellern: zum Beispiel von Dynamic, Silca oder lu:bici. Von den aufgeführten Herstellern sind die Produkte sogar preiswerter als die Produkte von Optimize, aber irgendwie hat mich der Felix (von Optimize) eingefangen. Keine Ahnung womit eigentlich. Ich glaube doch, dass die sehr gute Internetpräsenz von Optimize hierzu den Ausschlag gegeben hat. 

Nach der Bestellung war das oben abgebildete Starterpaket schnell bei mir. Nun hieß es, die 


"Wachsküche" einrichten und loslegen. Natürlich war ich auf das Ergebnis meiner ersten heißgewachsten Kette sehr gespannt. 

Der patentierte Wachskocher von Optimize bekam in meinem "Fahrradkeller" (meine Frau bringt mich um, wenn sie das liest) einen schönen Platz. 

Das Wachs wurde in dem Kocher zügig flüssig und auf die richtige Temperatur von ca. 90 Grad gebracht. Naja, das dauert schon 60 Minuten. Die auf Draht gefädelten Ketten ins Wachsbad getaucht, die Heizleistung nach einiger Zeit reduziert und die Ultraschallfunktion aktiviert. Durch das Ultraschall soll eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Wachs auf der Kette und in allen kleinen Zwischenräumen gewährleistet werden. 

Das Thermometer wird benötigt, um den optimalen Zeitpunkt der Entnahme der Ketten aus dem Bad zu erwischen. Dieser liegt bei ungefähr 60 Grad Celsius. Das ist die Temperatur, bei der das Wachs eine dünne Schicht auf der Oberfläche bildet. Das ist laut Beschreibung der beste Zeitpunkt, die Kette aus dem Bad zu holen und zum Trocknen aufzuhängen. Einen anderen Zeitpunkt habe ich noch nicht ausgetestet. 

Das Abkühlen des Wachses auf ca. 60 Grad Celsius dauert ebenfalls ca. 60 bis 75 Minuten.


Wenn die Kette aus dem Wachsbad entnommen wird, kann sie zum Trocknen aufgehängt werden. Die Trocknung sollte mindestens zwei Stunden dauern. 

Im Anschluss daran kann die Kette "gebrochen" werden. Nach dem Trocknen ist die Kette sehr hart, das Wachs an den Kettenröllchen hält die Kette zunächst starr. Das Starre wird durch das "Brechen" der Kette entfernt.

Das Einfädeln der Kette in den Antrieb des Fahrrades ist für geübte Hände schnell erledigt. Das Schließen der Kette mit Kettenschloss ist auch keine Raketenwissenschaft, allerdings habe ich schnell gelernt, dass eine gute Kettenschlosszange Gold wert ist. Ich hätte nicht gedacht, dass eine solche Zange auch sehr leicht verbiegt. Ist passiert. Bei einer renommierten Marke!

 

Aktuell benutzte ich die Zange von Shimano, sie funktioniert bislang gut.

 

Das Foto zeigt meine Kette nach etwas mehr als 500 km. Die Kette ist sauber, sie läuft absolut leise und ruhig.

Ich bin begeistert!!!

 

Inzwischen habe ich mir auch ein Ultraschallbad zur gründlichen Reinigung der Ketten vor dem Wachsen zugelegt.


Fazit

Meine Kette ist inzwischen die ersten 1000 km mit mir unterwegs gewesen. Es waren 1000 angenehme Kilometer, leise und leichtgängig. Die Kette, Kassette sowie Kettenblatt sind nach ca. 1000 km faszinierend sauber. Alle Komponenten kann ich mit der Hand anfassen, ohne das meine Hände schwarz vor Öl sind. Meine Hände bleiben sauber.

Auch habe ich mit der Kette an zwei Jedermann-Rennen teilgenommen. Beide Rennen habe ich mit guten Ergebnissen abgeschlossen. Das Rennen "Rund um Köln 2025" mit einer Zeit, die zuletzt vor 7 (sieben) Jahren gefahren bin 🚲💨. 

Es kann natürlich Einbildung oder reine Kopfsache sein, aber ich beurteile die Wachskette mit ein wenig mehr als nur einen nützliches Upgrade. Die Wachskette als fulminaten Gamechanger zu bezeichnen, wäre zu viel, ist aber nicht sehr weit davon weg. Aber vielleicht hat auch das schöne neue Ultimate eine Rolle gespielt. 

Mein persönliches Fazit: ich bin von der gewachsten Kette begeistert und vollkommen überzeugt. Und ich glaube, so geht es jedem, der sich auf eine gewachste Kette einlässt.


Vorteile einer gewachsten Kette

Gewachste Ketten laufen leiser und ruhiger. Darüber hinaus halten die Komponenten des Antriebs länger.

Zu guter Letzt wird der Wachskette einen Leistungszuwachs von ca. 7 bis 10 Watt bei 40km/h zugeschrieben. Ich selbst finde, daß ich das ein oder andere Strava-Segment geschmeidiger durchfahren konnte. Hier spielen aber viele Faktoren eine Rolle: das neue Rad, ein neues Mindset wegen der Kette und die Kette selbst.

Der größte Vorteil für mich ist allerdings, dass die gewachste Kette jederzeit mit der Hand angefasst werden kann, ohne dass die Hände mit Öl beschmiert werden. Die Hände bleiben absolut sauber 🤲🏻.

Ein weiterer angenehmer Nebeneffekt ist das unkomplizierte Arbeiten am Antrieb. Egal, was ich anfasse, wie zum Beispiel den Umwerfer, Kassette oder Kurbel, die Hände sind sauber. Ölflecken an der Kleidung gehören der Vergangenheit an. 

Und ebenso der Kettenabdruck an der Wade, das sogenannte Anfänger-Tattoo 😎. 

Alternative Möglichkeiten zum Kettenwachsen

Natürlich gibt es auch preiswerte Alternativen, Ketten zu wachsen. Wachskocher oder Ultraschallbad sind kein Muß, verhelfen mir aber zu hervorragenden Ergebnissen.

Als Wachskocher kann jeder Topf, in dem keine Lebensmittel mehr zubereitet werden, fungieren. Ich persönlich würde an meinem Herd ebenfalls kein Wachs verarbeiten. Ebenso braucht Ihr auch keine Drahtschlinge kaufen, hier reicht jeder Blumendraht. 

Als Ersatz für ein Ultraschallbad reicht auch ein Wasserkocher, ein Behälter sowie ein wenig Bremsenreiniger.

Eine Aufhängung für die Ketten kann auch schnell mit einfachen Mitteln errichtet werden. Der von mir verwendete Ständer von Optimize ist reiner Luxus. 

Auf ein Thermometer solltet Ihr aber nicht verzichten, allein um zu verhindern, dass das Wachs zu stark erhitzt wird. Und um den richtigen Moment der Kettenentnahme aus dem Topf zu finden.

Das einzig Unverzichtbare ist letztlich der Kettenwachs, und das ist ohnehin teuer genug. Allerdings sind die Kosten für ein gutes Öl mit denen von Wachs in etwa vergleichbar. 

Hinweis in eigener Sache

Ihr könnt gerne gewachste Ketten im Ultegra-Standard oder 105er-Standard in meinem Shop oder bei Kleinanzeigen kaufen. Da ich davon RESTLOS überzeugt bin, möchte ich Euch gewachste Ketten anbieten. 

0 Kommentare

Masterfrage: Wachs oder Öl?

Vorgeschichte

In den vergangenen Monaten habe ich mich mit einem "Trend" im Radsport, nämlich mit dem Thema "Heißwachs für die Kette", beschäftigt 🧐. Ich wollte herausfinden, ob es sich hierbei tatsächlich nur um einen Trend handelt oder um ein Upgrade im Radsport. Ich selbst bin immer an Neuerungen oder neuen Techniken interessiert. Vor allem dann, wenn ich für mich einen Nutzen erkenne.

Nach dem Kauf meines Aeroad im Oktober 2018 hatte ich zB die Umrüstung der Laufräder von Butyl-Schläuchen auf tubeless-Laufräder getestet. Und dabei viele Dinge ausprobiert,  von verschiedenen Ventilen angefangen bis hin zum Reifen. Die Themen "Ventil" & "Schläuche" werde ich noch einmal aufgreifen.

Letztlich hat tubeless mit genau einem Laufrad nicht funktioniert. Ich weiß bis heute nicht, warum es nicht funktionierte. Dazu habe ich erkannt, dass ich mir im Falle einer Panne mit tubeless-Rädern nicht selbst helfen kann. Zu guter Letzt ist das Handling mit Dichtmilch eine Sauerei, das jährliche Säubern der Laufrädern von den Resten der verwendeten Dichtmilch ist so aufwändig, dass ich letztlich von tubeless auf TPU-Schläuche umgestiegen bin. Der Hauptgrund war die höhere Pannensicherheit von TPU, vergleichbar mit Tubeless, aber mit der Option, die Panne selbst beheben zu können. TPU-Schläuche sind zwar teurer als Schläuche aus Butyl, aber deutlich haltbarer.

Der "Trend" tubeless ist also nichts für mich.

Im November 2024 habe ich mir ein neues Canyon Ultimate gekauft. Mir war vor allem wichtig ein Rad zu bekommen, welches dem aktuellen Stand der Technik entspricht: 12fach Schaltung, Leistungsmesser an der Kurbel, die neuste Version einer elektronische Schaltung, und alle Komponenten bitte und natürlich auf Ultegra-Standard. Jaha, ich weiß, dass die Austattung mit 105er Komponenten auch gut ist 😎


wieder nur ein Trend, nützliches Upgrade oder gar ein Gamechanger?

Zudem bin ich fleißiger Podcast-Hörer. Einer meiner bevorzugten Radsport-Podcasts ist Radio RTW. Hier informieren und unterhalten der Radprofi Max Walscheid, sein Cousin Richard Weinzheimer und Tobias Knaup auf sehr ansprechende und amüsante Weise. Zu vielen Insights aus dem Profilager werden u.a. auch Technikfragen erörtert, wie eben zB die Verwendung von Wachs statt Öl an der Kette. 

Der Profi Max Walscheid berichtete, dass nahezu jeder Wordtour-Fahrer mit einer gewachsten Kette im Einsatz ist, schließlich spart die Verwendung von Wachs bis zu "10 Watt" bei Tempo 40 km/h. Dazu kommt die längere Haltbarkeit der übrigen Komponenten, vor allem von Kassette und Kettenblatt.

Zeitgleich gab es in meiner Hauszeitschrift Roadbike einen längeren Artikel, der sich mit gewachsten Ketten und benötigte Equipment beschäftigte. Und natürlich die Vorteile von gewachsten Ketten pries. 

Kurzum: ich beschloss, mein neues, oben erwähntes, Canyon Ultimate CF SL8 Di2 für den "Betrieb" mit gewachster Kette umzurüsten. 

Dazu sind ein paar Vorbereitungen erforderlich.

Damit die gewachste Kette funktioniert muss der gesamte Antrieb von den verwendeten Fetten und Ölen "befreit" werden. Hierzu gehören die Kettenblätter, beide Umwerfer, Kassette und Schaltröllchen. Es ist wichtig, dass kein Öl am Antrieb vorhanden ist.


Ich hatte im vergangenen Jahr die Kette meines Ultimates aus dem Jahr 2014 mit Flüssigwachs geschmiert, aber die restlichen Komponenten unbearbeitet gelassen. Es hat nicht richtig funktioniert und ich fand, dass eine geölte Kette deutlich geschmeidiger ist, als meine mit Flüssigwachs behandelte Kette. Wie ich jetzt weiß, konnte dieses Vorgehen auch nicht funktionieren, ohne dass der gesamte Antrieb ölfrei gemacht wird. 

Bei einem neuen Rad, wie meinem o.a. Canyon, welches bis dahin bewusst nicht benutzt wurde, ist die "Umrüstung" von Öl auf Wachs nicht allzu viel Arbeit. Ein Rad, welches bereits im Einsatz ist, bedeutet es ein wenig Aufwand. Inzwischen habe ich mein Aeroad ebenfalls mit einer Wachskette ausgestattet. Das hat mich weniger Zeit als erwartet gekostet: nach ca. drei Stunden war alles blitzeblank und vom Öl befreit. Naja, die Kassette hatte ich ein paar Wochen zuvor gesäubert und entfettet. 


Einrichten der Wachsküche

Ich habe alle Antriebskomponenten mit Kettenreiniger (Kassette) und Bremsenreiniger (Kettenblätter, Umwerfer und Schaltröllchen) ohne viel Aufwand gereinigt.

Nach einigen Recherchen bezüglich vorhandener Produkte habe ich mit letztlich für das Wachs von Optimize entschieden. Der Podcast wird eine kleine Rolle gespielt haben, das meiste Gewicht hatten Erfahrungen befreundeter Radfahrer mit den Produkten von Optimize. Ebenfalls sehr wichtig war für mich, dass die Produkte von Optimize frei von PFAS, einer sogenannten Ewigkeits-Chemikalie, sind. 

Kettenwachs, welches zum Heißwachsen geeignet ist, gibt es natürlich auch von anderen Herstellern: zum Beispiel von Dynamic, Silca oder lu:bici. Von den aufgeführten Herstellern sind die Produkte sogar preiswerter als die Produkte von Optimize, aber irgendwie hat mich der Felix (von Optimize) eingefangen. Keine Ahnung womit eigentlich. Ich glaube doch, dass die sehr gute Internetpräsenz von Optimize hierzu den Ausschlag gegeben hat. 

Nach der Bestellung war das oben abgebildete Starterpaket schnell bei mir. Nun hieß es, die 


"Wachsküche" einrichten und loslegen. Natürlich war ich auf das Ergebnis meiner ersten heißgewachsten Kette sehr gespannt. 

Der patentierte Wachskocher von Optimize bekam in meinem "Fahrradkeller" (meine Frau bringt mich um, wenn sie das liest) einen schönen Platz. 

Das Wachs wurde in dem Kocher zügig flüssig und auf die richtige Temperatur von ca. 90 Grad gebracht. Naja, das dauert schon 60 Minuten. Die auf Draht gefädelten Ketten ins Wachsbad getaucht, die Heizleistung nach einiger Zeit reduziert und die Ultraschallfunktion aktiviert. Durch das Ultraschall soll eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Wachs auf der Kette und in allen kleinen Zwischenräumen gewährleistet werden. 

Das Thermometer wird benötigt, um den optimalen Zeitpunkt der Entnahme der Ketten aus dem Bad zu erwischen. Dieser liegt bei ungefähr 60 Grad Celsius. Das ist die Temperatur, bei der das Wachs eine dünne Schicht auf der Oberfläche bildet. Das ist laut Beschreibung der beste Zeitpunkt, die Kette aus dem Bad zu holen und zum Trocknen aufzuhängen. Einen anderen Zeitpunkt habe ich noch nicht ausgetestet. 

Das Abkühlen des Wachses auf ca. 60 Grad Celsius dauert ebenfalls ca. 60 bis 75 Minuten.


Wenn die Kette aus dem Wachsbad entnommen wird, kann sie zum Trocknen aufgehängt werden. Die Trocknung sollte mindestens zwei Stunden dauern. 

Im Anschluss daran kann die Kette "gebrochen" werden. Nach dem Trocknen ist die Kette sehr hart, das Wachs an den Kettenröllchen hält die Kette zunächst starr. Das Starre wird durch das "Brechen" der Kette entfernt.

Das Einfädeln der Kette in den Antrieb des Fahrrades ist für geübte Hände schnell erledigt. Das Schließen der Kette mit Kettenschloss ist auch keine Raketenwissenschaft, allerdings habe ich schnell gelernt, dass eine gute Kettenschlosszange Gold wert ist. Ich hätte nicht gedacht, dass eine solche Zange auch sehr leicht verbiegt. Ist passiert. Bei einer renommierten Marke!

 

Aktuell benutzte ich die Zange von Shimano, sie funktioniert bislang gut.

 

Das Foto zeigt meine Kette nach etwas mehr als 500 km. Die Kette ist sauber, sie läuft absolut leise und ruhig.

Ich bin begeistert!!!

 

Inzwischen habe ich mir auch ein Ultraschallbad zur gründlichen Reinigung der Ketten vor dem Wachsen zugelegt.


Fazit

Meine Kette ist inzwischen die ersten 1000 km mit mir unterwegs gewesen. Es waren 1000 angenehme Kilometer, leise und leichtgängig. Die Kette, Kassette sowie Kettenblatt sind nach ca. 1000 km faszinierend sauber. Alle Komponenten kann ich mit der Hand anfassen, ohne das meine Hände schwarz vor Öl sind. Meine Hände bleiben sauber.

Auch habe ich mit der Kette an zwei Jedermann-Rennen teilgenommen. Beide Rennen habe ich mit guten Ergebnissen abgeschlossen. Das Rennen "Rund um Köln 2025" mit einer Zeit, die zuletzt vor 7 (sieben) Jahren gefahren bin 🚲💨. 

Es kann natürlich Einbildung oder reine Kopfsache sein, aber ich beurteile die Wachskette mit ein wenig mehr als nur einen nützliches Upgrade. Die Wachskette als fulminaten Gamechanger zu bezeichnen, wäre zu viel, ist aber nicht sehr weit davon weg. Aber vielleicht hat auch das schöne neue Ultimate eine Rolle gespielt. 

Mein persönliches Fazit: ich bin von der gewachsten Kette begeistert und vollkommen überzeugt. Und ich glaube, so geht es jedem, der sich auf eine gewachste Kette einlässt.


Vorteile einer gewachsten Kette

Gewachste Ketten laufen leiser und ruhiger. Darüber hinaus halten die Komponenten des Antriebs länger.

Zu guter Letzt wird der Wachskette einen Leistungszuwachs von ca. 7 bis 10 Watt bei 40km/h zugeschrieben. Ich selbst finde, daß ich das ein oder andere Strava-Segment geschmeidiger durchfahren konnte. Hier spielen aber viele Faktoren eine Rolle: das neue Rad, ein neues Mindset wegen der Kette und die Kette selbst.

Der größte Vorteil für mich ist allerdings, dass die gewachste Kette jederzeit mit der Hand angefasst werden kann, ohne dass die Hände mit Öl beschmiert werden. Die Hände bleiben absolut sauber 🤲🏻.

Ein weiterer angenehmer Nebeneffekt ist das unkomplizierte Arbeiten am Antrieb. Egal, was ich anfasse, wie zum Beispiel den Umwerfer, Kassette oder Kurbel, die Hände sind sauber. Ölflecken an der Kleidung gehören der Vergangenheit an. 

Und ebenso der Kettenabdruck an der Wade, das sogenannte Anfänger-Tattoo 😎. 

Alternative Möglichkeiten zum Kettenwachsen

Natürlich gibt es auch preiswerte Alternativen, Ketten zu wachsen. Wachskocher oder Ultraschallbad sind kein Muß, verhelfen mir aber zu hervorragenden Ergebnissen.

Als Wachskocher kann jeder Topf, in dem keine Lebensmittel mehr zubereitet werden, fungieren. Ich persönlich würde an meinem Herd ebenfalls kein Wachs verarbeiten. Ebenso braucht Ihr auch keine Drahtschlinge kaufen, hier reicht jeder Blumendraht. 

Als Ersatz für ein Ultraschallbad reicht auch ein Wasserkocher, ein Behälter sowie ein wenig Bremsenreiniger.

Eine Aufhängung für die Ketten kann auch schnell mit einfachen Mitteln errichtet werden. Der von mir verwendete Ständer von Optimize ist reiner Luxus. 

Auf ein Thermometer solltet Ihr aber nicht verzichten, allein um zu verhindern, dass das Wachs zu stark erhitzt wird. Und um den richtigen Moment der Kettenentnahme aus dem Topf zu finden.

Das einzig Unverzichtbare ist letztlich der Kettenwachs, und das ist ohnehin teuer genug. Allerdings sind die Kosten für ein gutes Öl mit denen von Wachs in etwa vergleichbar. 

Hinweis in eigener Sache

Ihr könnt gerne gewachste Ketten im Ultegra-Standard oder 105er-Standard in meinem Shop oder bei Kleinanzeigen kaufen. Da ich davon RESTLOS überzeugt bin, möchte ich Euch gewachste Ketten anbieten. 

0 Kommentare